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Cammino delle Pievi

Cammino delle Pievi, Villa Santina – Enemonzo - Socchieve

 

Auf einem Gipfel zu stehen ist ein herrliches Gefühl, doch in letzter Zeit entdecken immer mehr Menschen die Ruhe und das Innehalten bei einer Pilgerwanderung. In diesem Sinne waren die NF-Gruppen Oberes Gailtal und St. Stefan mit insgesamt 23 Teilnehmern unterwegs auf der 6. Und 7. Etappe des Cammino delle Pieve. Ausgangspunkt war der Ort Villa Santina, wo wir nach kurzer Gehzeit auf eine sehr große Schafsherde stießen. Vor der Brücke über den Fluss Degano machten wir Halt und unser Pilgerführer Hans gab uns die Impulse zum Thema „Erntedank – dankbar sein, NICHTS ist selbstverständlich. Nicht der Mensch hat Gottes Schöpfung unter Kontrolle, denn auch er ist nur ein Teil der Schöpfung.“ Mit einem Gebet zum Erntedank begannen wir unser Pilgern.

 

Über die Brücke ging es durch eine Ebene mit Gebüsch und es folgten Waldabschnitte. Nach dem Ort Esemon di Sopra erreichten wir eine stockfinstere, in Stein gehauene Höhle. Hier erwartete uns das „Experiment Dunkelheit“. In völliger Finsternis animierte uns Hans, die Dunkelheit, eine Urkraft, aufzunehmen und in uns wirken zu lassen, sie erweckt das innere Licht bzw. die innere Stimme. Wir konnten dies erleben, sowohl ein kleiner Tropfen als auch das leiseste Knistern wurde von uns wahrgenommen. Die weitere Route führte durch Waldgebiet und wir merkten wie es langsam zu regnen begann doch wir hatten Riesenglück, denn bald erreichten wir den Ort Raveo, wo Hans für uns in der Bar da Bepi genügend Plätze reservierte. Dort konnten wir den Regen abwarten und durften auch unsere Jause verzehren. Raveo wurde durch eine Keksfabrik bekannt, welche sich jedoch nun in Kirchbach angesiedelt hat.

 

Entlang der Straße erreichten wir den Ort Enemonzo, davor erblickten wir noch das Kirchlein San Giorgio. Unser Blick war jedoch auf die Pieve dei Santi Ilario e Tiziano gerichtet, welche wir besichtigten und auch eine Andacht hielten, bei welcher Fürbitten gesprochen wurden. Diese Kirche stammt aus dem 17. Jh. und wurde sowohl durch Brand als auch durch Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut. Der Tabernakel besteht aus rotem Marmor.

 

Auf Asphalt ging es weiter durch kleine Siedlungen und in einem Waldstück war eine Bachüberquerung eine gewisse Herausforderung. Ein Blickfang war der Ort Nonta, der mit seinen Steinhäusern eher einer kleinen Festung ähnelte. Nachdem wir die Schnellstraße querten gingen wir unserem Ziel, dem Ort Socchieve entgegen. Auf einer leichten Anhöhe erreichten wir über Steinstufen die Pieve di Santa Maria Annuziata  mit ihrem mittelalterlichen Friedhof, einem freistehenden Glockenturm und dem sehr interessanten, in Stein gehauenem Taufbecken mit Holzabdeckung.

 

Eine kleine Erntedankfeier mit einem Dankgebet für unser Leben, die symbolische Darstellung von Schalen mit Erde, Weizenkörnern, angekeimten Körnern, Mehl, Brot und einer Garbe aus Weizenähren beendete sehr stimmungsvoll die Pilgerwanderung.

 

Auf den Weg in den Ort konnten wir schlussendlich noch die kleine Chiesa die San Martino besichtigen, wo uns der Mesner ein wenig über den Bau erzählte.

 

In einem nahe gelegenen Agriturismo erwartete uns eine wohltuende Mahlzeit.

Danke an Hans und Gerlinde Goldberger für die Vorbereitung, das gemeinsame Unterwegssein und die berührenden Gedanken zum Thema Ernte sowie das einfache und doch so wertvolle Wort „DANKE“.

 

Margit Iskrac

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