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Cammino di Pieve von Cesclans nach Villa di Verzegnis

Ein wunderbarer Tag am 23.Oktober 2022

 

Die Naturfreunde der Ortsgruppen Oberes Gailtal und St. Stefan trafen sich im Ort Cesclans bei der Pieve di Santo Stefano. Über einen Seiteneingang der Kirche kamen wir zu einem Museum, in welchem wir die Fundamente von früheren Gebäuden, Grabbeigaben und Fresken besichtigen konnten. Die Kirche wurde durch das Erdbeben von 1976 bis auf den Glockenturm völlig zerstört und wurde bis 2003 wieder errichtet. Wohl einzigartig ist der Sarg des bekleideten Skeletts des 13-jährigen San Fortunato Martire, dessen Schädel eine silberne Krone ziert. Zu den Füßen des Märtyrers befindet sich eine Ampulle mit seinem Blut. Mit einer Erzählung, Gedanken zum Pilgern, einem Lied sowie einem Pilgergebet mit unserem Pilgerwanderführer Hans Goldberger starteten wir die Pilgerwanderung. Vorerst marschierten wir entlang der asphaltierten Landesstraße, dann weiter durch Laubwald entlang eines Bachlaufes. Am Beginn gab es nur wenige Hinweisschilder für den Cammino. Anfangs war der Weg nur mäßig steil, doch bald mussten wir auf kurzer Strecke etliche Höhenmeter schaffen ehe wir den verlassenen, eher unbewohnten Ort Pusea erreichten. Am Dorfplatz mit einem Brunnen wurden wir mit einer Geschichte über den meist unerkannten Sinn einer Pause zum Nachdenken angeregt: „Beim Rasten verliere ich Zeit und gewinne sie für mich“.

 

 

Die folgende ca. 2 km lange Strecke führte wieder durch Waldgebiet, über Betonwege und auf Asphalt. Bei einer kleinen Kapelle auf der Sella Dueibis auf 615 m erreichten wir den höchsten Punkt der Wanderung. Bergab ging es nun weiter und unser Blick fiel auf den grün schimmernden Lago di Verzegnis mit ca. 1,5 km Länge und 40 m Tiefe dessen Staudamm 1950 erbaut wurde. Bald danach erreichten wir das Dorf Chiaicis, wo wir einen kurzen Cappuccino-Stopp einlegten. Am Ende des Ortes erreichten wir die Landesstraße Richtung Villa di Verzegnis, wo wir nach einigen Kurven den eindrucksvollen Anblick auf den freistehenden, grün eingedeckten Turm der Pieve San Martino hatten. Bei der Ankunft im Ort gingen wir vorerst in den L’Art Park di Egidio Marzone. Fasziniert waren wir von dem einfachen Steinkreis aus den Steinen des Tagliamentos sowie eines 6 m hohen Pyramidenstumpfes.

 

Den Abschluss unserer ca. 14 km langen Strecke mit 460 hm bildete eine Andacht in der Pieve San Martino. Hans erklärte uns die Malereien der Heiligen in der Kirche und leitete mit dem Gemälde des Hl. Martins im Inneren des Tabernakels zum Thema Teilen über. „Teilen ist mehr als ein Auseinanderdividieren. Es bereichert unser Leben und erzeugt Zuwendung und Anerkennung, Teilen ist ein Gewinn für alle“. Mit dem Teilen von Kipferln (Martinskipferl, Symbol für Glück) untereinander und dem Padre Nostro wurde unsere Pilgerwanderung ein Tag voll Inspirationen und Stärkung unseres Körpers und der Seele. Für unser leibliches Wohl sorgte schlussendlich noch die Osteria Stella d’Oro.

Danke an Hans Goldberger für die Vorbereitung, die Erzählungen, die Gebete und die Zeiten des Innehaltens und Nachdenkens.

 

Text: Margit Iskrac

 

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